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Thema: Ist ein Blitzschutz für eine Reithalle erforderlich?


Alle Beiträge
Ist ein Blitzschutz für eine Reithalle erforderlic..., Arne Pfeilsticker, 20.05.11
Reithalle, Müller, 21.05.11
Ist ein Blitzschutz für eine Reithalle erforderlic..., Pfeilsticker, Arne, 21.05.11
Reithalle, Müller, 22.05.11

Thema: Ist ein Blitzschutz für eine Reithalle erforderlich?
Name: Arne Pfeilsticker
Datum: 20.05.11
Nachricht:

Hallo Fachleute,
ist ein Blitzschutz für eine Reithalle in nicht exponierter Lage sachlich geboten/notwendig und rechtlich gefordert?

Die Reithalle ist eine Holzkonstrukion mit Stahltrapezblechdach + Photovoltaik-Anlage und 20 m breit, 60 m lang und 8 m hoch.

Wir sind kurz davor das Fundament zu giesen und streiten darüber, ob ein Fundamenterder und sogar alle 20 m eine Querverbindung durch die Halle erforderlich ist.

Thema: Reithalle
Name: Müller
Datum: 21.05.11
Nachricht:

Hallo Herr Pfeilsticker,

Ob der Blitzschutz geboten ist, kann nur eine Risikoanalyse ergeben. Aber die Reithalle bekommt bestimmt einen Stromanschluß, dann braucht sie auch einen Fundamenterder und wenn der Fundamenterder schon gebaut wird, dann sind die Querverbindungen und zusätzliche Anschlußfahnen für den Blitzschutz nur ein Bruchteil der Kosten, die anfallen, als wenn man sich später für eine Blitzschutzanlage entscheiden sollte.
Es muß dann die komplette Erdungsanlage nachgerüstet werden.
Zum Vergleich: Der Fundamenterder ist sowieso notwendig, die Vorbereitung für einen späteren Blitzschutz bedeutet ca. 50m Erder mehr, die nachträgliche Installation heißt 170m Erder aus V4A und ebensoviel Graben buddeln!

Mit freundlichen Grüßen

M. Müller

Thema: Ist ein Blitzschutz für eine Reithalle erforderlich?
Name: Pfeilsticker, Arne
Datum: 21.05.11
Nachricht:

Hallo Herr Müller,
besten Dank für die Antwort mit der Bitte um Ergänzung.

Welche Informationen benötigt man für eine Risikoanalyse? Die Halle wird in Südhessen gebaut und hat keine exponierte Lage.
Ist der Blitzschutz rechtlich gefordert oder nicht?
Warum ist ein Fundamenterder sowieso notwendig?

Das Fundament der Halle steht alle 5 m auf Rammpfählen, die 10-12 m tief in den Boden gehen und haben 6 x 12 m starke Stahlbetoneisen als Bewehrung. Das Grundwasser kommt nach ca. 2-3 m tiefe. Wir wollten für die Erdung lediglich einen Erdungsfestpunkt von der Bewehrung eines Rammpfahles nach außen legen und auf einen umlaufenden Fundamenterder verzichten, der bei der Hallengröße einiges kostet.

Warum sind die Querverbindung sachlich notwendig? Das Stahltrapezblechdach und die Unterkonstruktion der PV-Anlage wirken als Faradayscher Käfig. Der Dachüberstand beträgt 2 und 4 m. Wenn ein Blitz irgenwo im Dach einschlägt, dann erscheint es mir logisch, dass er an der Wand entlang ins Erdreich geht.

Ist Ihnen ein einziger Fall bekannt, dass ein Mensch oder Tier in einer Reithalle durch einen Blitzeinschalg zu schaden kam und der Schaden durch eine Blitzschutzeinrichtung hätte verhindert werden können? Ich habe im gesamten Internet keinen solchen oder ähnlichen Fall gefunden, was mir den Schluss nahe legt, dass ein tatsächliches Risiko nicht wirklich gegeben ist.

Das Risiko im Freien vom Blitz getroffen zu werden ist tatsächlich gegeben. Trotzdem ist noch niemand auf die Idee gekommen auf einem Reitplatz im Raster von 20x20 m einen Blitzschutzerder zu vergraben.

Wenn der Blitz außerhalb der Halle einschlägt, wieso sollte er das mit Bewehrungstahl vollgestopfte Fundament überspringen und nicht gleich entlang des Fundamentes und der Rammpfähle in den Boden abgeleitet werden. Das Fundament ist 30 cm breit und 1,25 hoch und ragt 45 cm aus dem Boden.

Mit freundlichen Grüße
Arne Pfeilsticker

Thema: Reithalle
Name: Müller
Datum: 22.05.11
Nachricht:

Hallo Herr Pfeilsticker,

jetzt sieht es schon etwas anders aus, im ersten Posting wurde nur eine Holzkonstruktion mit Blechdach und einem Fundament beschrieben.
Was sie für eine Risikoanalyse benötigen, würde hier den Rahmen sprengen, da die DIN VDE dazu ein 125 Seitiges A4 Heft ist.
Eine Erdungsanlage ist für die sichere Funktion der elektrischen Schutzeinrichtungen vorgeschrieben, bevorzugt wird der Fundamenterder dafür verwendet.
Ob die Pfähle / 1 Pfahl für die Erdung der Elektroanlage ausreichend ist, muss der Elektriker nachmessen. Es könnte durchaus ausreichend sein.
Wenn die Reithalle ein Faradayischer Käfig ist, dann kann nichts passieren, aber wie passt das mit der Holzkonstruktion zusammen? Ein Käfig hat auf allen Seiten oben unten rechts links vorne und hinten ein metallenleitendes Gitter je engmaschiger desto besser. (Blechdach hat dann die Maschenweite von null)
Im umkehrschluss heißt das aber auch, dass die Stützkonstruktion metallisch leitend sein muss. Ist das nicht so, (Holz) dann wird der Blitz den Weg über metallisch leitende Teile nehmen, wenn er in das Blechdach einschlägt. So sind z.B. die Kabel der PV Anlage oder die Kabel der Hallenbeleuchtung "beliebte Blitzableiter" wobei dem Blitz diese Kabel ein wenig zu klein sind um die gesamte energie ins Erdreich zu leiten. Im Ergebnis kommt es dann häufig zu Bränden.
Wieso erscheint es logisch das der Blitz entlang der Wand ins Erdreich geht? Metallisch leitende Wand? dann ja ansonsten gibt es keinen logischen Grund warum der Blitz diesen Weg nimmt.
Die letzten 2 Absätze verstehe ich im Zusammenhang mit der Reithalle nicht ganz, 1. im Freien wird man unabhängig von vorhandenen Erdern vom Blitz getroffen, der Erder ist nur Sinnvoll, wenn es passend dazu eine Fangeinrichtung mit Ableitungen gibt, die den Blitz ins Erdreich leiten. Sobald das geschehen ist funktioniert der Erder. Je nach Funktion der Erder werden dann unterschiedliche Maschen, Querverbindungen und Gitter vergraben. 2. Wenn der Blitz außerhalb der Halle einschlägt wird er sich wahrscheinlich nicht mal die mühe machen, das Fundament aufzusuchen, aber eine Blitzschutzanlage soll ja auch nur das Gebäude schützen und nicht irgendwelche Plätze im freien.

Mit freundlichen Grüßen

M. Müller


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